Finanzen optimieren und planen

Finanzen optimieren und planen

 19.11.2017 -  Sebastian Pech -  ~4 Minuten

Die Tage werden kürzer und die Fahrt nach Feierabend führt durch die Dunkelheit. Die perfekte Zeit im Jahr sich einmal mit dem Thema Geld und Finanzen auseinander zu setzen. Das ganze muss keine Wissenschaft sein aber wer für die kommenden Jahre wissen möchte wie viel er ausgeben kann und welche Beträge für das Alter gespart werden können der darf entspannter schlafen. Mit wenigen Zahlen und etwas Struktur lässt sich die Finanzplanung einfach durchführen. In diesem Artikel geht es um eine schnelle Planung und ein paar hilfreiche Tools dafür.

Finanzen Planen

Was genau zu planen ist lässt sich recht kurz aufschreiben, die Umsetzung ist dann aber etwas umfangreicher. Grundsätzlich müssen alle Geldeingänge (Gehalt, Mieteinnahmen, …) gegen alle Geldausgänge (Versicherungen, Rücklagen, Wohnkosten, Tilgungen, Steuern, Einkäufe, …) verrechnet werden. Das was übrig bleibt lässt sich weiter investieren. Theoretisch. In der Praxis habe ich mir eine Liste erstellt in der ich alles in mehreren Gruppen festhalte.

Gruppe 1: Geldeingänge bzw. Einnahmen – Hierunter fallen Gehalt, Mieteinnahmen, Nebenjobs, …

Gruppe 2: Fixkosten – Alle Ausgaben die zwingend erfasst werden müssen und in der Regel kaum beeinflussbar sind. Dies sind unter anderem Rückzahlungen von Darlehen, Strom, Miete, Wasser, Müll, Versicherungen, Erbpacht, … Wichtig hierbei ist die Kosten gegebenenfalls auf einen Monat umzurechnen. Autoversicherungen sind beispielsweise oft jährlich oder halbjährlich zu zahlen.

Gruppe 3: Optionale bzw. optimierbare Fixkosten – Ich mache die Unterteilung weil ich hier Kosten erfassen die möglicherweise optional sind, die ich mir aber aus diversen Gründe gerne gönne. Mit einem Blick in diese Liste findet sich im Gegensatz zu den reinen Fixkosten aber notfalls Optimierungspotential. In diese Kategorie gehören Abos (Spotify, Netflix, Amazon Prime, …), Vereinsbeiträge und Fitnessstudios, Handy, Telefon, Kontoführungsgebühren (lassen sich bei Direktbanken oft einsparen – manchmal möchte man aber eine Filialbank), …

Gruppe 4: Umfasst alle durchschnittlichen Ausgaben um eine optimale Abschätzung seiner monatlichen Ausgaben zu erhalten. Hierein kommen die Durchschnittswerte von Tanken, Lebensmitteleinkäufen, Geschenken, Kleidung, …

Auswerten

Gruppe 1 – Gruppe 2 = Ergibt das maximale Budget pro Monat.

Das Ergebnis verringert um die dritte Gruppe ergibt das tatsächliche Budget für alle täglichen Ausgaben.

Der Rest nach dem Abzug aus Gruppe 4 gibt an wie viel Geld nach allen Ausgaben noch übrig sein sollte. Wenn dieser Wert dauerhaft niedrig oder gar negativ ist dann sind die eigenen Ausgaben zu hoch für das erarbeitete Geld. Einsparpotential suchen ist dann gefragt oder ein besser bezahlter Job oder ein Lottogewinn. Letzteres ist dabei keine zuverlässige Finanzplanung. 😉

Am einfachsten lassen sich die Listen mit Excel (über das Office 365 Abo) anlegen und am Ende summieren. Es reichen bereits Spalten für Titel, Anzahl der Zahlungen im Jahr, Betrag, Jahressumme und monatlicher Durchschnitt aus. Die Summen der letzten Spalte lassen sich dann wie oben beschrieben verrechnen.

Geld und Finanzen optimieren

Ich bin sicher kein Finanzwesir aber es gibt einige wichtige Ansätze für eine solide Vermögensbildung. Idealerweise sind alle Schulden beglichen und monatlich stehen 50% des Gehalts zum sparen zur Verfügung. Falls dem nicht so ist sollten zuerst alle Schulden getilgt werden weil hier oft hohe Kosten durch Zinsen entstehen.

Jährlich bietet es sich ebenfalls an die Versicherungen zu überprüfen. Gibt es deutlich bessere Konditionen bei anderen Instituten? Die Kontoführungsgebühr von Bankkonten lassen sich oft mit Konten bei Direktbanken umgehen. Eine gute Option falls keine Filialen vor der Tür benötigt werden. Geld sollte außerdem nicht dauerhaft auf Girokonten liegen. Da diese dort keine Zinsen erhalten frisst die Inflation das Geld im Laufe der Zeit auf. Sparkonten bringen oft ebenfalls keine oder sehr wenig Zinsen. Besser sind Tagesgeldkonten. Das Kündigen ungenützter Dienste und Abos spart auch viele Euro. Wer seit seiner Kindheit in der Kirche ist aber diese nie von innen sieht darf über einen Kirchenaustritt nachdenken, die Kirchensteuer entfällt dann komplett.

Dies sind einige Punkte über die man nachdenken sollten. Noch mehr Tipps gibt es auf Verbraucherportalen wie Finanztip.de .

Hilfreiche Apps und Webseiten

Im digitalen Zeitalter gibt es für viele kleine und große Probleme nützliche Helfer. Hier ist eine kleine Liste aus Programmen die ich selber ausprobiert habe und nützlich finde.

Die Webseite und App Aboalarm . Hier können alle laufenden Verträge erfasst werden. Regelmäßig gibt es Benachrichtigungen das Dienste zu kündigen sind. Wer möchte kann dies direkt über die Seite durchführen. TIPP: Über die App sind Kündigungen mit 0,99€ billiger als die 2,99€ über die Webseite. Dafür ist die Kündigung etwas fummeliger zu tippen.

Excel (über das Office 365 Abo) ist das Wunderprogramm für alle meine Probleme. Die Tabellenkalkulation kann alles was das Herz begehrt. Die kostenlose Alternative ist LibreOffice .

Nützlich um die Finanzen im Auge zu haben sind die Apps der Kreditinstitute. Beispielsweise die Banking Apps von Sparkasse, Comdirect, IngDiBa, DKB, …

Möchte man seine Ausgaben im Auge behalten bietet sich das Haushaltsbuch MoneyControl “ an. Die App ermöglicht das Eingeben von Einnahmen und Ausgaben. Dadurch ist das aktuelle Vermögen immer sichtbar.

Alles zusammen bietet finanzblick. Die Webseite ermöglicht das Führen einen Haushaltsbuchs und ermittelt alle Konten. Ob man die Daten einem Cloud Service anbieten möchte oder nicht muss jeder selber entscheiden. Hinter dem Programm sind die Macher vom deutschen Hersteller von WISO Mein Geld .

 

Bild: pixabay.com